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Sunday, 30 August 2009

Milchprodukte sind Kalziumräuber

Das klingt irre, ich weiß. Wird uns doch von der (milliardenschweren) Milchindustrie permanent glauben gemacht (und diese Werbung lassen die sich so einiges kosten, denn es handelt sich, wie gesagt, um eine Milliardenindustrie!), dass der regelmäßige Verzehr von Milchprodukten unerlässlich für die Gesundheit unserer Knochen ist.
Wobei man sich dann gleich als erstes einmal fragen muss, wie etwas gesund für die menschlichen Knochen sein kann, was von der Natur aus überhaupt gar nicht für den Menschen vorgesehen ist? (Kuhmilch ist nun einmal für Kälber - für den Menschen ist sie artfremd!) Sollte man nicht da schon anfangen, zu stutzen?

Aber von vorne.

Tatsache ist: die Osteoporoserate ist genau in den Ländern am allerhöchsten, in denen am meisten Milchprodukte verzehrt werden, also in den USA, Finnland, Schweden, Schweiz, Großbritannien und Deutschland.
(Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der den Knochen immer mehr Mineralstoffe und vor allem Kalzium entzogen werden. Sie tritt mit zunehmendem Alter auf, vor allem auch bei Frauen nach der Menopause, und führt zu häufigen Knochenbrüchen und unnatürlichen Körperhaltungen.)
Zufall? Ich denke nicht!

Nun ist es aber doch wirklich so, dass Milch ein Nahrungsmittel ist, das sehr viel Kalzium enthält? Ja, das stimmt. Daran ist nichts zu rütteln.
Der riesengroße Denkfehler liegt ganz woanders. Der liegt nämlich genau darin, dass der menschliche Körper dieses Kalzium aus der Kuhmilch überhaupt kein bisschen verwerten kann! Diese Tatsache verschweigt uns die Milchindustrie dann aber wiederum ganz gerne.....

Neben Kalzium enthält die Milch große Mengen an Phosphaten und einer bestimmten Sorte Eiweiß, dem Kasein-Eiweiß (das für den Menschen artfremd ist).
Wegen des hohen Eiweißgehaltes in der Milch wird nun aber wesentlich mehr Kalzium über den Urin ausgeschieden, als durch die Milch aufgenommen wird. Milcheiweiß enthält nämlich dreimal soviel schwefelhaltige Aminosäuren wie pflanzliches Eiweiß, und diese führen dazu, dass das Blut rettungslos übersäuert wird. Damit das Blut nicht zu sauer wird, ist der Körper gezwungen zu reagieren. Was tut er? Er löst aus den Knochen das Kalziumphosphat, das BASISCH ist, und neutralisiert damit die durch das Milcheiweiß ausgelöste Säurebildung. Und das Endprodukt dieses Stoffwechselvorgangs wird über den Urin ausgeschieden - und da geht es nun hin, das Kalzium, das vorher in unseren Knochen steckte.

Wenn dem Menschen nun daran gelegen ist, dass das wertvolle Kalzium, das in seinen Knochen steckt, dort auch bleibt, dann sollte sein Interesse vielmehr darin liegen, sich so zu verhalten, dass dieses Kalzium dem Körper nicht geraubt wird, anstatt mit Milchprodukten vermeintliches Kalzium nachzuschütten, was genau den gegenteiligen Effekt von dem hat, was der Mensch sich davon erhofft!

Tierisches Eiweiß entzieht dem Körper Kalzium. Auch Fleisch, Wurst, Käse.

Das Beste, was man also tun kann, ist diese Produkte wegzulassen und viel pflanzliches Kalzium aufzunehmen, über das die Knochen sich dann auch tatsächlich freuen. Kalziumreiche pflanzliche Lebensmittel sind u.a. Grünkohl, Broccoli, Fenchel, Spinat, Nüsse (die bei mir allesamt fast täglich auf dem Speiseplan stehen).

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene vegane Ernährung, einschließlich der oben genannten Lebensmittel, führt also mit Sicherheit nicht zu einem Kalziummangel, sondern wirkt diesem entgegen. Wenn man sich dazu noch bemüht, täglich seine Dosis Vitamin D via Sonnenlicht zu tanken, ist man auf der sicheren Seite.

Abschließend noch ein interessanter Link zum Thema:
Sonne statt Kuhmilch:
Wie der Sommer müde Knochen munter macht

12 comments:

Anonymous said...

das macht mich schon mehr als nachdenklich, Kerstin. Ein super Beitrag!!!!!!!!!
Mama

Hase said...

Danke, Mama, das freut mich sehr....

Man darf halt einfach nie vergessen, dass der Milchindustrie, die uns ihre Produkte verkaufen will, unsere Gesundheit sowas von wurscht ist. Denen geht es um ihren Profit und sonst gar nichts. Und wenn der Mensch dabei krank wird - dann verdient die nette Pharmaindustrie auch noch ordentlich daran, so ist (fast) jedem geholfen. *Ironiemodus aus* ;-)

Birdie said...

Super Beitrag!
Und es ist so verrückt, dass man dieses falsche Wissen "wenig Milch = Osteoporose" nicht aus den Hirnen der Leute rausbekommt. Ist doch allgemein bekannt, also muss es ja wahr sein, oder?
Ich habe schon öfter versucht Leuten diesen Zusammenhang zu erklären und bin immer auf Unverständnis gestoßen. Aber vielleicht habe ich es auch einfach schlecht erklärt. Ich denke ich werde den Link zu Deinem Beitrag mal ein paar Leuten schicken.. :-)

Hase said...

Danke, Birdie! Ich freue mich sehr über deine positive Resonanz!

Und ich sehe das wie du: je mehr Leute über diese absolute Fehlinformation (um nicht zu sagen Gehirnwäsche *grrr*), was Milchprodukte betrifft, informiert werden, desto besser ist es....

Charly said...

Warum kriegt man das so schwer raus, diese Gehirnwäsche von der Milchindustrie?
Wohl, weil man schon mit 2 Jahren oder noch früher permanent hört, wie gesund das Zeuch doch ist.
Es ist unglaublich. Sowas wird einfach als Fakt geblaubt, obwohl das eigentlich nie hinterfragt wird. Dabei ist das so simpel gestrickt
Milch gesund
Kalzium
Booop

Wenn aber solche Fakten zusammen getragen werden, dann glaubt man das einfach nicht. Weil das Weltbild von der gesunden Milch nach Jahrzehnten nicht so leicht zu erschüttern ist. So tief ist das eingegraben.
Wie lecker die Milch schon mal ist, merkt man auch an der Marke 'Landliebe'
Soooo lecker und gesund, dass sie im Ökotest ein Mangelhaft erhalten hat.
Noch ein Problem ist, dass Milch nicht sofort Probleme bereitet, sondern das ein Prozess von Jahrzehnten ist. Und wenn man doch nix merkt von den negativen Folgen, kann das nicht so schlimm sein.
Wenn ich einen Benzinkanister anzünde und durch die Gegend werfe, weiß jeder sofort, dass ein brennender Benzinkanister nicht gesund sein kann, weil die Schäden sofort ersichtlich sind.
Bei Milch dauerts und dann kommt nach vielen Jahren der 'Hätt ich doch' Effekt zum tragen. Falls man überhaupt erkennt, dass die Milch schuld am körperlichen Gebrechen ist.

Leute glauben an Ufos, an Ausserirdische, an jeden möglichen Mist, aber nicht, dass die Bank frisch gestrichen ist.

Manu said...

Interessanter Artikel, Hase! Gut erklärt, wusste ich alles noch gar nicht.
Vor allem aber wusste ich nicht, dass Du fast täglich Grünkohl isst! ;-)

Liebe Grüße von
Manu

Hase said...

Hihi, Manu, jetzt hast du mich voll erwischt! *kicher*
Der Grünkohl ist nämlich just das einzige lebensmittel in dieser Liste, das es eher selten bei mir gibt.
Broccoli und/oder Fenchel und Nüsse gibt es aber momentan wirklich so gut wie täglich bei mir, einfach weil ich das alles so superlecker finde....
Aber im Winter gibt es dann auch wieder öfter Grünkohl - mag ich nämlich auch.

Claudia said...

Sehr schöne Zusammenfassung!

Hauptsache, dass meine Ex-Ärztin zu mir meinte, dass ich "ganz schlimm Osteoporose" bekommen würde - und das war noch zu vegetarischen Zeiten! Tja, ich habe den Arzt dann mal gewechselt, zu jemandem, der etwas mehr von Ernährung versteht und aufgeschlossener ist.

Anonymous said...

Hallo Hase,
ein super Beitrag und wie recht du hast!
Charly - ich glaube, das ist genau der Knackpunkt: Die Menschen stellen nicht sofort den Zusammenhang fest zwischen Milch trinken und dem Zustand, daß es ihnen schlecht geht bzw. sie krank werden.
Dazu kommt noch die Gehirnwäsche, welche ganze Arbeit geleistet hat. Das sitzt so fest in den Köpfen der Menschen, daß sie diesbezüglich wirklich alles glauben.
Wenn man Deine Gedanken zu Ende denkt, kann man eigentlich gar nicht anders, als Milch und Milchprodukte in Frage zu stellen. Und diese Konsequenz erschreckt die Menschen derart, daß sie wohl regelrecht Angst bekommen, auf ihren geliebten Käse verzichten zu müssen. Da redet man sich doch lieber ein, Käse ist gesund...
Viele Grüße euch allen
Petra

juerginskyi said...

Nun ja, was ist schon "von der Natur vorgesehen". Ich kann nur sagen, gegen meine Allergieanfälle hilft Milch sehr gut.

Anonymous said...

Als Wissenschaftler (nicht von der Milchindustrie finanziert :) möchte ich nun einmal dazu etwas sagen:

Ein räumlicher Zusammenhang zwischen Osteoporose-Rate und Milchkonsum ist KEIN Beleg für einen kausalen Zusammenhang ... Es bedeutet nur, dass eine Kausalbeziehung welcher Art auch immer besteht, aber dass dabei X (Milchkonsum) auf Y (Osteoporose-Rate) kausal wirkt, ist nur eine der vielen möglichen Varianten.

In den besagten Ländern sind zigtausende Faktoren (sozioökonomischer Status, Kultur, Lebensweise, etc.) anders, und viele sind vermutlich sowohl mit Milchkonsum als auch mit Osteoporose korreliert ... das heißt dass es ebenso plausibel ist, dass einer der vielen anderen Faktoren (oder eine Interaktion vieler Faktoren) dafür verantwortlich ist.

Um eine wirkliche Kausalität nachzuweisen braucht es randomisierter Kontrollgruppen-Experimente ... Wenn sie mir so eine (oder am besten mehrere gut kontrollierte Studien, da eine ein Zufallsbefund sein könnte) Studie zeigen, dann können sie von mir aus gerne über Kausalität sprechen.

Aber eine Korrelation als Kausalität zu verkaufen ist wissenschaftlich nicht haltbar! Bitte überdenken Sie die Botschaft ihrer Seite!

Auch würden mich die Belege für die behaupteten negativen Kalziumbilanz interessieren, ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich hierbei um gut kontrollierte Studien handelt (lasse mich im gegenteiligen Fall aber gerne überzeugen) ...

Vega N. said...

Kleine Zusammenfassung der gesundheitlichen Schädigungen durch Milchprodukte

mit Angabe der zugrundeliegenden 51 Studien
in Anlehnung an die Empfehlungen der amerikanischen Ärztekommission PCRM

http://www.provegan.info/de/aufsaetze-stellungnahmen-berichte-kommentare-ueber-wichtige-themen-und-aktuelles/detailseiten/026-gesundheitliche-schaedigungen-durch-milchprodukte/