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Tuesday, 7 April 2009

Ostern

Ostern steht vor der Tür.
Und die Welt kauft Eier, bis das Cholesterin aus den Ohren spritzt.
Mit dicken Backen werden Eier ausgeblasen, bis einem schwindlig wird, und dann lustig bunt bemalt, um einen Ostereierbaum zu machen. Und dann stellt sich die Frage, was machen wir denn nun mit dem Eierpflodder?
Und was seh ich heute zufällig, bevor ich in die Arbeit geradelt bin?
Ein Bericht über Hühnerhaltung und deren Eier.
Das hat mich jetzt doch noch interessiert, wie unwahr Pro7 darüber berichten wird. Und ich war überrascht, es stimmte alles.
Die haben bei Galileo tatsächlich die ganzen tierrechtlichen Nachteile von allen Arten der Eiproduktion gesendet.
Zunächst wurde die Käfighaltung in Augenschein genommen:
Ein Legehuhn hat eine Lebenserwartung von 13 Monaten. Nach 5 Monaten kann das Huhn für die Eiproduktion hergenommen werden. Pro Jahr wird das Huhn über 300 Eier legen. Jede Eilegung ist eine schmerzhafte Prozedur für das Huhn und eigentlich ein sehr intimer Vorgang. Das Huhn, das sich in der Käfighaltung aber nicht verbergen kann, muss das Ei vor allen Mithühnern legen. Das ist schonmal sehr unnatürlich.
Dazu kommt noch, dass die Hühner auf Stahlgittern stehen. Für die Beine und Krallen eine permanente unnatürliche Haltung. Ein Huhn hat fast so viel Platz, wie ein DinA4 Blatt. Also könnts schon etwas eng zugehen.
Übrigens, ein völlig ohne menschlichen Eingriff lebendes Huhn bringt es im Jahr auf 10-12 Eier. Käfighühner sehen niemals das Tageslicht und sterben nach 13 Monaten, indem sie in der Regel als mageres Suppenhuhn enden. Die Käfighaltung wird im Jahr 2010 geändert. Dann bekommt das Huhn sogar eine Sitzstange und immerhin 1 1/2 Din A 4 Seiten Platz. Das Tageslicht bekommt es dennoch nie zu sehen.
75% der verbrauchten Hühnereier in Deutschland kommen eben aus jener Käfighaltung. Der Verbraucher ist immer wieder angehalten darauf zu achten, dass er keine Käfigeier kauft. Käfigeier böse, ist der Tenor. Jedoch wird für die Industrie AUSSCHLIEßLICH das Käfigei verwendet. Hauptsächlich für Eiernudeln.
Welchen Zweck Eiernudeln haben, der Sinn hat sich mir noch nie erschlossen. Hartweizengrießnudeln sind eh besser.
Allerdings ist die Käfighaltung sauberer als die Bodenhaltung:
Bei der Bodenhaltung find ich die Lage sogar noch schlimmer, als bei der Käfighaltung. Die Hühner picken am Boden herum, haben auch nicht wesentlich mehr Platz, können jedoch vielleicht auch mal die Flügel ausbreiten. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass die Hühner in ihrem eigenen Kot stehen müssen. Bei der Käfighaltung ist das nicht der Fall. Der Kot trocknet und staubt durch das Gebäude. Oft werden die Hühner lungenkrank.
Da bei der Bodenhaltung die Hackordnung hergestellt wird, sind die Hühner versucht, auch wegen dem permanenten Stress, sich gegenseitig kaputt zu hacken. Deshalb werden den Hühnern kurz nach der Geburt mit 700° heißen Scheren die Schnäbel gestutzt. Der Schmerz ist so intensiv, als würde man einem Menschen einen Schnitt in den Kiefer machen.
In der Freilandhaltung haben die Hühner das Glück, Tageslicht zu sehen. Sie können in Gehegen bis zu 6000 Stück auf dem Boden rumkratzen, sich im Sand reiben und haben ein relativ gutes Leben. Doch auch hier wird ganz gern aufeinander rumgehackt. Daher haben auch diese Hühner etwas kürzere Schnäbel, dank der heißen Zange.
In den Brutanlagen werden die Hühner 'geboren'. Die Brutregale werden ab und zu schräg gestellt, damit der Embrio nicht an der Schale fest klebt. Es ist genau festgelegt, wann die Küken schlüpfen. Anschließend wird sofort sortiert. Die Mädchen werden für die Produktion vorbereitet, die Männchen sitzen auf einem fahrenden kleinen Fließband und verschwinden in der Gaskammer oder fallen in den sogenannten Muser. 45 Millionen männliche Küken machen jährlich die sehr kurze Bekanntschaft mit diesem Gerät.
Nun kommt das vermeintliche Nonplusultra, das Bioei. Zuvor sei schon mal gesagt, dass auch für die Biohöfe die männlichen Küken genauso im Schredder verschwinden. Auch auf Biohöfen hat man keine Verwendung für männliche Hühner, also weg damit. Biohühner werden auch erstmal von großen Betrieben gekauft. Auch Biohühner haben ein Leben von 13 Monaten. Auch Biohühner müssen eine Quote von 300 Eier per Anno vorweisen können, danach sind sie so geschwächt, dass auch diese Hühner 'aussortiert' werden. Biohühner bekommen das beste Futter von allen vier Kategorien, sehen ebenfalls das Tageslicht, können in den Stall marschieren, wann es ihnen in den Kram passt und es dürfen nur 3000 Hühner pro Gehege vorhanden sein. Jedoch sind auch diese Hühner im permanenten Stress, was sich so auswirkt, dass sich die Hühner gegenseitig die Federn ausreissen.
Aber der Tierschutz sagt, wenn es denn unbedingt Eier sein müssen, dann ist Bio noch das kleinste Übel.

3 comments:

netty said...

Guck mal hier nach, Charly:

http://animal-peace.org/willkommen.html

Dort steht viel über Tiere drin. Sie befreien auch Hühner bei Nacht und Nebel.

Ich finde es klasse. Dazu braucht man viel Mut. Ich könnte es nicht.

Ich wünsche Euch wunderschöne vegane Ostern. :)

lg Netty

KiKi said...

Wir verstecken dieses Jahr wie jedes Jahr und Millionen andere deutsche Familien bunte Eier.

Unterschied: wir haben füllbare Plastikeier, die mit so leckeren Schweinereien wie nimm2 soft, Schokotropfen u.ä. befüllt werden...

Frohe Hühnerei-freie Ostern !

amandajanus said...

Es gibt noch eine Variante, die einzige, die ich anwende: 4 Nachbarn haben Hühner, 10-30 Stück, die laufen auf dem hof herum oder auch auf die Wiese vor dem Wald bei der Nachbarin, die gegenüberwohnt. Sie bekommen täglich grünes, sie haben platz und haben auch einen Hahn, der sie vor Füchsen schützt. ichw eiß nicht, wie viele Eier die Hühner legen, aber ich kaufe sie da, nur da. Vincent liebt es, die Hühner zu füttern und anzusehen, das ist für mich vollständiges Landleben.
und: das ist die ursprüngleich Art der Hühnerhaltung. Das Ei zu essen vom Huhn ist eigentlich nicht das schlimme, die industrielle HAltung der Hühner ist es, die anzuprangern ist.

danke für den Bericht!!!

mandy