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Sunday 10 January 2010

Nochmal zum Mitschreiben: Definition 'vegan'

Gestern abend waren Charly und ich im angesagten Freiburger 'Kartoffelhaus' essen und fragten, ob wir etwas Veganes kriegen können.
Ja, das geht schon, meint die Chefin, die uns selbst bedient.
Wir stellen uns also, so gut das eben möglich war, ein veganes Menü zusammen (für mich gab es eine Ofenkartoffel mit leckerer Avocado-Limetten-Tomaten-Guacamole und einem Salat, für Charly auch eine Ofenkartoffel mit ganz viel verschiedenen frischen Gemüsesorten dazu) und erklären ihr dazu auch noch einmal genau, was wir bitte nicht in unserem Essen haben wollen, also Joghurt, Butter, Sahne, Käse, Eier etc.
Die Chefin nimmt die Bestellung auf und kommt dann nach einer Weile noch einmal zurück und sagt, den Salat würde sie mir dann aber ohne Salatsosse servieren, da diese aus Olivenöl, Senf und Knoblauch bestünde.
Öhm.
Ja.
Also nochmal von vorne....!

Ich habe mittlerweile echt schon oft die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn ich sage, dass ich vegan bin, bei der jeweiligen Person dann erstmal nachfragen sollte, was sie denn jetzt genau unter vegan versteht, damit da auch wirklich keine Missverständnisse aufkommen....
Sie fragte dann auch tatsächlich noch einmal nach: 'Und Knoblauch ist wirklich ok für Sie?'.... also ich zumindest habe noch nie etwas von einem Knoblauchtier gehört.... ;-)

Aus diesem Grunde hier also noch einmal der Versuch einer Definition:

Ein Veganer lehnt die Nutztierhaltung und den Konsum tierischer Produkte ab. Bei der veganen Ernährung wird der Konsum von Fleisch, Fisch, Tiermilchprodukten jeder Art, Eiern jeder Art, Gelatine und anderen tierischen Lebensmitteln (z.B. Honig) vermieden. Veganer achten auch bei Kleidung (Vermeidung von Leder, Daunen und Wolle) und anderen Gegenständen des Alltags auf Tierproduktefreiheit und Tierversuchsfreiheit (Waschmittel, Putzmittel, Kosmetik....).

Und dann möchte ich meinen Lesern unbedingt noch diesen Artikel aus der Süddeutschen ans Herz legen - besser könnte man die derzeitige Sachlage nicht zusammenfassen, finde ich.
Ganz grosse Klasse.

20 comments:

Claudia said...

Ja, Hase, kennst du denn nicht die süßen kleinen Knoblauchtiere? *lach*

Ist ja irgendwie auch witzig, dass die Wirtin extra nachfragt! Umständlich und etwas eigenartig zwar, aber immer noch besser als wenn dein Ofenkartoffeln dann überbacken mit Käse gekommen wäre und ohne Nachfragen... :-)
Tja. Wir sollten Visitenkarten, wo draufsteht, was wir essen und was nicht, mit uns rumtragen (ernsthaft, ich plane das!).

LG,

C

Blumenmond said...

@C - das ist ja mal ne echte Maßnahme, gute Idee. Ich nehms ja nicht so genau aber die Schwierigkeiten mit der Definition erlebe ich halt auch ständig.

Unknown said...

Gibt's nicht irgendwo so einen mehrsprachigen "Vegan-Pass"...? Ich hatte das mal gesehen, ich suche nochmal.

Hase said...

Echt jetzt, Frollein? Das wär ja genial.... den würde ich gleich zu meinem Organspendeausweis stecken :o)

Das mit der Visitenkarte ist aber auch 'ne prima Idee, Claudia. Zeigst du uns das Ergebnis, wenn es fertig ist, bitte? :o)

Unknown said...

Gesucht, gefunden...the vegan passport:
http://www.veganbasics.com/produkte/DGEGE000014X300400.html

Birdie said...

Ach süß irgendwie. Klingt für micht jedenfalls ein bisschen nach Übermotivation und das ist zumindest tausendmal besser als umgehkehrt. :-) Vielleicht hat sie auch einfach gemutmaßt dass es eine Allergie ist und empfindliche Leute vertragen vielleicht auch oft keinen Knoblauch?? :-)

Diesen Pass hab ich auch schon mal gesehen, fand den aber irgendwie immer etwas aufdringlich und ich glaub es käm mir zu sehr nach "ich bin wichtig vor", aber sinnvoll wärs schon irgendwie

LG, Birdie

Hase said...

Ist ja scharf, das Ding!!

lizzy said...

Die Verwirrung der Bedienung kann ich schon verstehen. Denn im Grunde braucht 'ne Bedienung mindestens ein Studium der Ernährungswissenschaften + genauer Kenntnis der massenhaft diversen Weltanschauungen, Gesundheitsrichtungen, sozialen, religiösen und sonstigen Ernährungswege ... und alle haben eine eigene Ernährungsform und dafür andere Namen. Des is mal ziemlich kompliziert.

Vegetarisch war ja noch relativ einfach. Aber da gab's dann auch noch laktovegetarisch, ovo-lacto-vegetabil und vegan.

Aber das ist ja nicht alles. Bei den Bedienungen dieser Welt schlagen im Moment vermutlich ganz andere Trends viel häufiger auf. Momentan ganz vorne die Ayurvedische Ernährung und da isses dann gleich noch bei fast jedem Individuum wieder ganz anders. Der eine darf überhaupt keine Zwiebelgemüse (und so einer könnte der Bedienung mal untergekommen sein und er hat ihr was von der gesamten Ernährung erzählt, die er verfolgt. Und die ist nunmal auch fleischfrei.Mit wenigen ganz speziellen Ausnahmen). Und der eine soll keine salzigen Sachen, der andere keine süßen, der nächste wieder nicht bitter .... und alle sind natürlich davon total überzeugt und werden ihr bestes geben, den Köchen und Bedienungen diese Philosophie nahe zu legen.

Und die yogische Ernährung vermeidet ebenfalls Fleisch, lässt aber Milch und Milchprodukte zu. Eier wieder nicht. Und auch oft keine Zwiebeln und kein Knoblauch. Wurde z. B. in der Küche bei meiner Yogawoche auch so gehandhabt - kein Knoblauch, kein Lauch, keine Zwiebeln. Und nix tiefgefrorenes - das zerstört nämlich "Prana", die Lebensenergie. Genau wie alles aus der Konserve (da gab's aber auch ein paar Ausnahmen bzw. wurden passierte Tomaten ohne Lebensenergie billigend in Kauf genommen wie mir der dortige Koch augenzwinkernd erklärte ;-)

Und da gibt's garantiert noch diverse andere Philosophien. Und dann sei mal Bedienung oder Koch eines Speiselokals mit dem Anspruch, jeden Gast mit seinen Wünschen ganz individuell ernst zu nehmen und glücklich zu machen.

Eine echte Aufgabe ;o)

Hase said...

OK, Lizzy, so gesehen.... danke, dass du mir das mal von der Seite her aufzeigst.
Good point! ;o)

Unknown said...

Ja, ja...aber wenn man sagt das man nichts vom Tier ißt, sollte das wirklich nicht sooo schwer sein, Lizzy. Da seh ich jetzt das Problem nicht so.

Claudia said...
This comment has been removed by the author.
Claudia said...

Ich will mir auch so einen Passport bestellen! Daran habe ich eigentlich gedacht. Im Ausland ist das sicher hilfreich. Übrigens sage ich meistens "vegan, das bedeutet, ich esse kein Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte wie Sahne oder Butter". Ich habe das Gefühl, dass das oft hilfreicher ist als das Wort "vegan", weil viele damit wenig anfangen können. Und hätte ich dieses Gsatzerl auch noch in anderen Sprachen, wär's ein Hit! Ich bin dran am Passporter...

Mausflaus said...

ich frag meistens nur was in den gerichten alles drin ist, damit die bedienung nicht in einem anflug von faulheit/unwissenheit einfach "ja ist vegan" sagt.

netty said...

Also das verstehe ich nicht. Das mit dem Senf hätte ich vielleicht verstanden, ob vegan oder nicht, ABER Knoblauch! Jetzt bin ich sprachlos und das kommt nicht oft vor.

Jemand auf meiner Arbeitstelle hat mal gesagt, daß Vegetarier auch Fisch essen und Veganer keinen Fisch. Ich konnte sagen was ich wollte. Sie blieb auf dem Standpunkt, weil sie Köchin war. Sie wüsste es besser als ich "damals noch Vegetarierin". Ich als Vegetarierin wußte doch nicht, daß Fisch erlaubt war, na so etwas!!! ;))))

lg Netty

Mel said...

Saugeiler Artikel aus der SZ! Danke. Die Medien sind also noch nicht voll und ganz korrumpiert und versponsort. UNd wie schön, dass die Überfischung auch explizit erwähnt wird.
Ich rege mich wirklich nur noch selten über unbewussten Nahrungskonsum auf, aber selbsternannte "Vegetarier", die ohne mit der Wimper zu zucken Fischgetier und "Meeresfrüchte" (nein, das sind keine Früchte) verzehren, lassen mich schon noch immer wieder ungläubig mit dem Kopf schütteln.

Hase said...

Och, ich habe sogar schon mit einer 'Vegetarierin' gesprochen, die neben Fisch durchaus auch Geflügel verzehrte.
Nur eben kein Rind- und Schweinefleisch.
Und die nannte sich wirklich Vegetarierin.
Alles klar.

Charly said...

Ja wenn man im Restaurant sagt, dass man Veganer ist und keine Milchprodukte, kein Butter, Eier, also nix vom Tier zu sich nimmt und die Bedienung kommt dann mit Knoblauch daher, dann ist das schon eher traurig.

Oder kürzlich die Bäckereiverkäuferin, die behauptete, dass in Brezen Eier drin sind

Oder die Bedienung, die sagt, man könnte ein Steak essen, da ist kein Ei drin..... aber immerhin ihren Fauxpas selbst noch bemerkt.

Und Vegan ist ja nun nicht der Begriff, der erst seit kurzem aus dem Weltall geschwebt ist.

Anonymous said...
This comment has been removed by the author.
Anonymous said...

ja das kenn ich auch, neulich hatte ich mal im örtlichen lebensmittel-naturkost-laden, welcher für sich den anspruch erhebt, natürlich und dabei noch expuisit zusein, nachgefragt ob sie auch vegane produkte haben, und der chef hat entrüstigt verneint, so als hätte ich nach was "unanständigem" bzw. gleich nach "einschlägigem schweinkram" gefragt. -.-

Hase said...

Boah, @nnie, das ist ja irre! Und das in einem Naturkostladen?! Kurios!
Es gibt noch viel zu tun.... ;-)