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Saturday 28 March 2009

Welcome back

Hallo. Wir sind auch wieder da.
Wir haben uns nach England bequemt in die Nähe von Birmingham. Schön wars.
Allerdings war das eine ganz schöne Fahrerei. Zunächst gings nach Lens auf Kundenbesuch. Dann hoch nach Calais und wieder runter nach Lens. Das wurden dann mal eben so knapp 900 km.
Zur Belohnung gabs ein vogelwildes Hotel in Lens. Alles windschief und wohl seit 40 Jahren nix mehr renoviert. Ich fands total scharf dort. Die Treppen total schief und das Inventar voll Retro. Aber es war ja kein Retro sondern noch Original. Aber sauber wars dort, da kann man nix sagen.
Was haben wir uns doch als Veganer für Sorgen gemacht, ob wir was ordentliches zu futtern bekommen. Aber in Lens war die Sorge völlig unbegründet. Wir haben die Bedienung auf unser Begehren aufmerksam gemacht und bekamen dann erstmal superleckere Sachen vom Buffet. Gleich mal den Teller übervoll gemacht und uns mit allerlei Gemüse beglückt. Am meisten haben es uns die Pflaumen in Rotwein eingelegt angetan. Das war ja mal lecker.
Dann gabs den Hauptgang mit Kartoffeln und noch mehr leckerem Gemüse. Danach noch einen Kaffee und Kekse. Wir fanden das schon toll, wie die sich in der Küche für uns Mühe gegeben haben. Man darf halt net nur in die Karte gucken und nörgeln, dass es nix für Veganer gibt. Und die Köche machen sehr gerne ein Extramenü für Veganer.
Am nächsten Tag ging die Reise wieder nach Calais und dann mit der Bahn unter den Ärmelkanal durch den Eurotunnel.
Die Dame an der Ausweiskontrolle wollte nur den Ausweis sehen und das Gesicht von 'Karl' dazu.
Schon gings weiter auf der Autobahn auf der linken Seite. Kerstin durfte fahren, ich hab mir das noch nicht zugetraut. Das ist schon strange für den Anfang diese Linksfahrerei.
Irgendwann kamen wir bei uns im Hotel an. Aber da wir diesmal nicht das Hotel vom letzten mal bekommen konnten, wurde für uns ein Alternativhotel gebucht. Na da sind wir ja gespannt. 'Skeptisch sei'. Beim damaligen Hotel wussten wir wenigstens was uns erwartet, aber hier??? Hmmm. Naja, in weiser Voraussicht haben wir ja ordentlich Obst und sonstiges Zeuch mitgenommen. Schliesslich weiss ja jeder Kontinentaleuropäer, dass die Engländer eine verheerende Küche haben. Da gibts nur fish and chips und das Frühstück bestehend aus eggs and bacon. Sausages und sonstigen 'Feinheiten'. Doch der erste Eindruck vom Hotel war schon sehr gut. Sehr freundlicher Empfang und nicht diese gestelzte Freundlichkeit, die man oft sieht, weil man halt freundlich sein muss. Nein, das war bei unserem Hotel sehr herzlich.
Sofort haben wir die Rezeptionistin in Beschlag genommen und auf unsere Ernährungsweise hingewiesen. Ob sie wohl hier in dem Restaurant was gutes für uns zu mümmeln zaubern könnten? So ganz ohne Tierprodukte? Geht das irgendwie? Und was sagt die Dame? Suuuuurrrreeee, we have sogar a vegetarische card in our Restaurant, there you looking Bauklötze of course, gell?
Wir guckten die Karte an und fanden sogar ein paar vegane Gerichte drauf. Ja prima, da kommen wir doch gleich her, wenn wir ausgepackt haben. Und schnell, schnell den Koffer ins Eck gelegt und wieder rüber ins Restaurant. Dann haben wir mit der Dame gesprochen und sie ist zum Koch abgedüst und hat mit ihm gesprochen. Die Dame kam wieder zurück und unterbreitete uns die Vorschläge, was der Koch gerne für uns machen könnte. Ja dann mal losbestellt.
Kerstin hat verschiedene gebackene Bohnen mit Salat bestellt und ich verschiedene Reissorten mit verschiedenen gebackenen Pilzen. Dazu gabs noch einen extragrossen Teller mit diversem Gemüse drauf. Und was sagen wir? Der Hammer. So gut haben wir ja noch gar nie auswärts gegessen. Das Essen göttlich, das Gemüse wunderbar gedünstet, nicht zu hart, nicht verkocht und bunt, bunt, bunt. Wir haben natürlich kein Gramm übriggelassen. Meine Herren, war das lecker. Grinsend machten wir uns anschliessend wieder auf den Weg ins Zimmer, nachdem wir gleich mal ankündigten, dass wir am nächsten Tag wieder kommen würden.
Am nächsten Tag gabs Frühstück. Klar gäbs hier auch das typisch englische Frühstück, aber das liessen wir lieber sein. Auch dieser Bedienung sagten wir unser Anliegen, woraufhin ich Porridge mit Sojamilch bekam, Wheatabix, Toast und Marmelade. Zitronen- und Orangenmarmelade ist ja eh unschlagbar. Dazu noch ein paar Kaffee und schon war das Veganerherz wieder glücklich. Hase hat dafür noch den ganzen Obstkorb des Hauses geleert. Meine Güte, gehts uns gut. Kaum gegessen, haben wir uns schon auf das Abendessen gefreut.
Der Abend kam und dann bekamen wir eine nagelneue vegetarische Karte präsentiert. Der Koch war dermassen inspiriert von uns, dass er gleich die ganze vegetarische Karte neu gestaltet hat. Viele neue vegane Gerichte hat er ins Programm genommen und da mussten wir natürlich ordentlich bestellen. Zunächst eine Vorspeise aus Hummus (Pürierte Kichererbsenpaste). Dazu noch einen Teller rohes Gemüse zum Dippen.
Danach den Hauptgang. Verschiedenes Gemüse, gedünstet und gegrillt und dazu lauter verschiedene Kartoffeln. Pellkartoffeln, gegrillte Kartoffeln, frittierte Kartoffelstücke. Lecker und zum Finger abschlecken. Natürlich haben wir gleich wieder verlauten lassen, dass wir am nächsten Tag wieder da wären.
Und so haben wir es auch gemacht. Diesmal bestellten wir wieder das Bohnengericht mit Salat. Und dazu, hört, hört: Eine Schüssel voll mit Gemüse. Wär hätts gedacht, gell? Wieder machten wir uns mit Hochgenuss über das Essen her und grinsten uns an.
Nach dem Essen mussten wir aber doch mal den Koch herbei holen lassen, wir wollten doch sehen, wer uns so verwöhnt hat. Und raus aus der Küche kam ein original englischer junger Mann mit superroten Haaren. Er freute sich sehr darüber, dass wir ihn so mit Lob überschütteten und hoffte, dass wir bald wieder im Hotel sein könnten. Kerstin meinte dann zu mir, den nehmen wir doch einfach mit und stellen ihn uns ins Regal, oder? Des kömma machen. Wir haben ihn aber doch dort gelassen.
Am Folgetag hiess es schon wieder bei unserm Frühstück Abschied zu nehmen. Ich bekam auch noch eine halbvolle Packung Sojamilch mit, für den Kaffee unterwegs.
Ach war das nett dort im Hotel und jetzt können wir auch sagen, dass wir froh sein können, dass das ursprünliche Hotel ausgebucht war. Sonst hätten wir doch niemals dieses putzige Hotel mit dem Superkoch gefunden.
Und dann fuhr ich uns die 1100 km zurück ins Elsass. Man gewöhnt sich daran, auf der linken Seite zu fahren.
(Gut, die Franzosen hätten aber trotzdem was dagegen gehabt.)
Vor dem Eurotunnel war dann nix los mit Ausweis und Gesicht von Karl. Die haben uns sauber das Auto aufmachen lassen. Motorhaube auf, Kofferraum auf, Koffer aufmachen, Metalldektetor rein ins Innere. Fragen nach Feuerwaffen, Gewehren, Sprengstoffen. Aber nachdem wir den Leuten nichts davon zu verkaufen hatten, durften wir in den Zug einfahren.
Nach 11 Stunden Fahrt mit Tempomat auf 120 in England und 140 in Frankreich eingestellt, tuckerten wir dem Elsass entgegen und freuten uns auch mal auf unser schnell zubereitetes, einfaches Mahl aus veganer Bolognesesauce mit Nudeln.

9 comments:

Petra said...

Hallo ihr zwei,
da hattet ihr ja wirklich ein paar tolle Tage - und dann auch noch solch eine Verpflegung! Ich denke - man sollte die Leute in den Hotels und Restaurants wirklich ansprechen, ihr seht ja, wie gut das geklappt hat.
Mit der Linksfahrerei hätte ich auch meine Probleme. Ich glaube, ich würde gar nicht mit dem Auto nach England fahren.
Liebe Grüße
Petra
Ach ja, eh ich`s vergesse: Schön, daß ihr wieder da seid!:)

Frau Mohr said...

Irre - das ihr ausgerechnet in England so kreativ kulinarisch beglückt werdet, hätte ich nicht gedacht...man hat ja so seine Vorurteile als un-weltgewandte Vorstadtbewohnerin, die so selten mal verreist ;) Toll, da bekommt man schon beim Lesen Appetitt, freut mich das ihr so leckere Tage hattet!

Hase said...

Ja, es war wirklich toll. Wir sind immer noch ganz begeistert, und den putzigen rothaarigen Koch hätten wir echt am liebsten eingepackt und mitgenommen - das haben wir ihm auch angedroht :)
Lustigerweise hätten wir dieses Hotel/ Restaurant nie entdeckt, wäre mein "Stammhotel" nicht ausgebucht gewesen. (Das sieht mich übrigens nie wieder, ich habe jetzt nämlich ein neues Stammhotel ;-))
Ich war einfach begeistert, wie sehr die Menschen sich bemühen, wenn man sagt, man ist Veganer und möchte gerne etwas Tierfriees essen, und was können Sie uns anbieten? Auch in Frankreich lief das wunderbar - das hat mich noch mehr erstaunt, da man in Frankreich als Veganer wirklich wie ein grünes Marsmännchen auffällt.
Die ganze Woche war eine tolle Erfahrung, umso mehr, da ich vor Antritt unserer Reise sehr pessimistisch war und Charly schon einmal darauf vorbereitet habe, dass unsere Mahlzeiten wohl eher spartanisch ausfallen würden - aber Pustekuchen, das Gegenteil war der Fall! *freu*

Blumenmond said...

Klasse, ich hab da ja eher auch - mit meiner Erfahrung - mit dem Gegenteil gerechnet.

Wenn man sich allerdings mal die Höflichkeit der Engländer vor Augen hält und die Tatsache, dass dort nicht alles was "anders" ist, direkt als bescheuert angesehen wird, ist es doch nachvollziehbar.

Freut mich für Euch.

Mel said...

Mensch, das hört sich klasse an. Lecker schmeckern, und das in England. Wow. Und wie süß, dass der Koch Euer Begehr so inspirierend empfunden hat. Ihr habt dem Bild des Veganers per se sicherlich ein überaus positives Gepräge veschafft. Toll. Lässt mich hoffen, was meine Dienstreise in die USA demnächst angeht...

Steffi said...

*neid* England ist halt doch DAS Land in Europa für Veganer!

Petra said...

Hallo ihr Lieben,
das was ihr in England erlebt habt, ist auch in Deutschland möglich! Wir waren gestern zu einer Geburtstagsfeier in einem Restaurant eingeladen - ich habe alle meine Extrawünsche erfüllt bekommen und megalecker gegessen!:)
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Petra

Ines said...

hört sich ja toll an- und es freut mich, dass ihr so gut versorgt wurdet!

ja- wenn ich einen groooooooßen wunsch frei hätte- ein koch wär was *gg

dann schwelgt noch ein wenig von eurem tollen erlebnis-

einen schönen sonntag und liebe grüße!!

Anonymous said...

Danke Charly für den tollen Reisebericht! Und - super - das mit dem Essen. Das freut mich sehr für euch!
Macht's gut
Hasenmama